Die Nacht war nicht sonderlich erholsam, eigentlich hätte ich schon um 2 Uhr Nachts von mir aus zur OP gehen können.
Mit nüchternem Magen und meinem Koffer begebe ich mich um 6.15 h nach der Kartenabgabe im ICF Richtung HNO. Dort werde ich recht unfreundlich von einem älteren Pfleger empfangen oder besser abgewiesen. Statt „Guten Morgen“ höre ich, dass ich zu früh bin (war so am Vortag ausgemacht worden…) und solle erst zur Anmeldung im HG gehen. Ohne Erfolg weise ich darauf hin, dass ich bereits seit 5 Tagen hier bin und gestern doch schon auf die Station aufgenommen wurde. Er ignoriert es und schickt mich weg. Naja, vielleicht hatte er einen schweren Nachtdienst…. Ab gehts wieder ganz nach unten in die leere Empfangshalle. DIe Information ist besetzt: „Nein, wir machen keine Anmeldungen, die Anmeldung öffnet um 7.00 Uhr. Ziehen Sie eine Nummer und nehmen Sie Platz.“ Ich komme mir vor wie Asterix und Obelix und der Passierschein (für alle die „Erobert Rom“ kennen werden wissen, was ich meine:) ). Da sitze ich also nun früh um 6.25 h wie bestellt und nicht abgeholt in einer leeren Halle vor geschlossenen Schaltern mit der Nummer 001. Zu allem Überfluss putzt der Reinigungstrupp mit Wischfahrzeug und Staubsaugern was das Zeug hält. Sehr erholsam für jemand mit Hyperakusis. Läuft ja alles super denke ich mir… Um kurz nach sieben Uhr ist die Anmeldung erledigt und ich fahre wieder in den 7. Stock. Dort steht ein Bett im Spielzimmer für mich bereit (alle Patientenzimmer sind noch belegt) und ich ziehe mein schickes OP Hemdchen und die Thrombosestrümpfe an.Danach nehme ich die „Mir alles egal“ – Pille dankend ein und warte darauf, dass es los geht.
Nun bessert sich der Tag schlagartig, denn eine meiner heimlichen Lieblingsschwestern fährt mich in den OP. Dort werde ich einer Anästhesieschwester übergeben. Ich wechsel vom Bett auf eine Liege. Die Krankenschwester bringt mich in die OP Vorbereitung, einem kleinen Raum mit viel Maschinen und Schläuchen. Dort kommt noch mehr Personal dazu. Jeder stellt die gleichen Fragen:
Wie war ihr Frühstück? (Hatte natürlich keines, man muss ja nüchtern bleiben um bei der OP nichts zu aspirieren)
Welches ist ihr taubes Ohr?
Haben sie das Markierungskreuz? etc.
Ein Narkosearzt legt mir einen Zugang. Oh, der fühlt sich gut an. Es ist wichtig, dass die gut liegen, sonst wird es nach einiger Zeit richtig ungemütlich damit nach der OP. Schließlich stellt sich der Oberarzt der Anästhesie vor, der ebenfalls zum mindestens 6. Mal an diesem Tag mir alle Fragen stellt. Mich stört das nicht, ich bin froh, dass da auf Nummer sicher gegangen wird, so soll das sein. Meine Hüfte und Arme werden festgeschnallt. Meine Herzfrequenz ist bei 95 Schläge/min, die Aufregung ist also trotz Pille noch etwas vorhanden. Nun wird die Narkose eingeleitet: Ich atme durch eine Maske zunächst reinen Sauerstoff ein. Dann spritzt der Oberarzt etwas in den Zugang und nickt seinem Assistenten zu. Dieser dreht das Narkosegas auf.
Tipp Narkose:
Beim Start der Narkose an eine schöne Erfahrung denken, damit man mit diesem Bild vor Augen einschläft. Ich denke immer an meine Kinder wie sie auf mir herumtoben
Nach einer Sekunde kommt ein starkes Kribbeln, dann riecht man eine Veränderung der Luft und plötzlich nach 3-5 Sekunden wird alles schwarz…
2 Gedanken zu “CI OP – Ab unters Messer”