Da die Kapazität für meine überraschend angesetzte OP (auf Station im 7. Stock der HNO Klinik) noch nicht vorhanden ist, verbringe ich zwei weitere Nächte im ICF (gibt schlimmeres 🙂 ). Leider fehlen durch dieses Improvisieren zwei Mal Mahlzeiten für mich, was ich aber natürlich gerne für die schnelle OP in Kauf nehme.
Den Vortag der OP verbringe ich im Aufenthaltsraum im 7. Stock. Klasse Aussicht hat man hier über Freiburg, wie in einem Penthouse.
Dort finden ein Aufnahmegespräch mit dem mir bereits vertrauten Arzt statt. Ich werde mit einem Kreuz (Textmarker) auf der tauben Seite für die morgige OP markiert. Besser ist das, eine einfache QM Maßnahme die hoffentlich absichert, dass das richtige Ohr operiert wird.
Für alle eitlen Menschen wie mich ein
Tipp:
Haare länger vor der CI OP stehen lassen, dann fällt die Narbe nach Entlassung gar nicht mehr auf, weil man sie überdecken kann.
Anschließend „beruhigt“ mich der Anästhesist mit allem was theoretisch schief laufen kann (Verlust des Geschmacknervs, Beschädigung des Gesichtsnervs, Hirnhautentzündung, etc. ). Aber das gehört eben dazu, ist rechtlich für die Klinik notwendig und nur fair gegenüber dem Patienten. Man muss ja umfassend wissen, auf was man sich einlässt.
Zu guter letzt findet ein Gespräch mit dem Operateur, in diesem Fall Frau Professorin Arndt, statt. Sie nimmt sich viel Zeit für meine Fragen und wir besprechen das Vorgehen bei der OP. Mich persönlich beruhigt es, wenn ich genau weiß, welche Schritte warum gemacht werden und was die Alternativlösungen bei Problemen sind. Nach dem Gespräch habe ich das Gefühl, dass ich die OP auch so durchführen würde an Ihrer Stelle, denn die Prozesse und Maßnahmen sind mir plausibel. Zusätzlich freue ich mich sehr, dass Frau Prof. Arndt (führend bei SSD) und sogar einer DER Ci Pioniere Herr Prof. Laszig (Klinikleitung HNO) im Doppelpack mich operieren. Wenn die beiden es nicht schaffen sollten, dann hätte es auch niemand anderes geschafft, denke ich mir.
Des Weiteren habe ich ein Gespräch zur Aufnahme bei einer netten Krankenschwester. Ich bin positiv überrascht, als ich nach meinen Vorerfahrungen in Kliniken gefragt werde:
Ich berichte, dass ich persönlich die Erfahrung gemacht habe in anderen Krankenhäusern, dass Ärzte mich häufig nicht befriedigend informierten und einfach nicht auf meine Fragen eingegangen sind (Probleme mit dem Zuhören). Die Pflegekräfte sind meist bemüht, jedoch ziemlich gestresst und sehr ausgelastet.
Sie notiert meine Anmerkungen. Ich finde diese Maßnahme sehr gut, da sie für Transparenz der Erwartungshaltungen des Patienten gegenüber dem Pflegepersonal sorgen. Wenn dann noch individuell darauf eingegangen wird, dann ist das wirklich bemerkenswert. Da können sich andere Kliniken eine Scheibe davon abschneiden.
Viele Stunden und noch mehr Kaffee später kehre ich ins ICF für meine letzte Nacht als Mensch ohne Metall zurück. Ich genieß die vorerst letzte Dusche (Kreuz nicht abwaschen!) und schlafe erstaunlicherweise weniger angespannt als vor dem Promontoriumstest ein.
Tipp am Vorabend der OP:
Am Vorabend der OP letzte Dusche (mit Haaren) genießen
Auf der zu operierenden Seite schlafen (wird dauern, bis das wieder gemütlich geht)
3 Gedanken zu “CI OP – der Tag davor – das große Warten”