Die Mono-Community 2016

Willkommen

Das Jahr 2016 neigt sich dem Ende, Zeit für einen kleinen Rückblick.

Unsere Mono-Community ist inzwischen auf 200 Mitglieder bei Facebook und über 50 Artikel gewachsen.

Neben WordPress und Facebook ist der Blog nun auch direkt verfügbar unter

WWW.EINSEITIGE-TAUBHEIT.DE

Elf neue Beiträge wurden 2016 verfasst und sind online verfügbar. Dabei freue ich mich ganz besonders über die tollen Gastbeiträge von Viola und Jonas!

„GANZ OHR SEIN, DURCH DAS OHR GANZ SEIN“ – EIN GASTBEITRAG DER LOGOPÄDIN VIOLA D.

MIT SSD IN DER SCHULE – EIN GASTBEITRAG VON JONAS K.

Ich hoffe, dass auch im nächsten Jahr weitere Beiträge aus der Mono-Community eingereicht werden, um die Informationsvielfalt und die Blickwinkel rund um das Thema einseitige Taubheit für die Betroffenen und Angehörigen kontinuierlich auszubauen. Du kannst dich dazu herzlichen eingeladen fühlen! (einfach Mail an ssd_alex@gmx.de)

Weitere Beiträge aus dem Jahr 2016:
LIFEHACK #STEREO – ENDLICH WIEDER STEREO HÖREN FÜR SSD CI TRÄGER!

RADFAHREN OHNE GLEICHGEWICHT? KEIN PROBLEM MIT DEM EC-RIDER 🙂

ERSTER SINGLE UNIT PROZESSOR KANSO™ VON COCHLEAR

MIT CI IN DEN VATIKAN? INFEKTIONEN DURCH POOLWASSER? WAS KOMMT IN DEN KOFFER?

RICHTIG GUT HÖREN, ALLES NUR EINSTELLUNGSSACHE?

TRIKE – FREIHEIT AUF DREI RÄDERN

WIE IST DAS FLIEGEN MIT DEM COCHLEA IMPLANTAT?

Ausblick 2017

Im nächsten Jahr möchte ich das nächste Großprojekt neben dem Blog veröffentlichen. Mein Ziel ist es ein Buch zum Thema einseitige Taubheit und CI zu publizieren, um das Informationsangebot für Monos um ein weiteres Medium zu vergrößern. Du kannst aktiv den Inhalt des Buches mit beeinflussen, indem du deine Meinung in der Umfrage im nachfolgenden Beitrag hinterlässt:
MONO – EIN BUCH ZUM THEMA „EINSEITIGE TAUBHEIT“

Ich freue mich über deine Rückmeldung, um den Buchinhalt besser auf das zu fokussieren, das am meisten anderen hilft und benötigt wird. Vielen Dank!

Auf dem Blog selbst werde ich in nächster Zeit vermutlich etwas weniger aktiv sein, da mein viertes Kind am 22.12 geboren wurde und das Buch viele Feierabende benötigen wird.

Ich wünsche dir einen guten Start und viel Gesundheit für das nächste Jahr!

Einohrige Grüße

Alexander

 

 

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„Ganz Ohr sein, durch das Ohr ganz sein“ – ein Gastbeitrag der Logopädin Viola D.

Plattform unterstützen, Willkommen

 

„Nicht sehen können trennt von den Dingen, nicht hören können trennt von den Menschen.“

Dieses Zitat, dass Immanuel Kant zugeschrieben wird, versucht uns die Empfindung, das Gefühl näher zu bringen was es heißt, schwerhörig oder taub zu sein.

Die Wahrnehmung des Hörens wird von Normalhörenden so selbstverständlich angenommen, dass durch eine solche Aussage keine wirkliche Vorstellung davon vermittelt werden kann, was es wirklich bedeutet „von den Menschen getrennt zu sein“.

Selbst die Tatsache, dass in unserem Umfeld immer wieder Menschen mit einer Hörschädigung leben, hilft nicht unbedingt zur Vermittlung eines tieferen Verständnisses für diesen Zustand.

Es ist schwer, sich in eine körperliche Verfassung einzufühlen, die man selbst nicht erfahren hat; ebenso, sich damit auseinander zu setzen.

In ihrem Buch „Ich bin schwerhörig – und das ist auch gut so!“ beschreibt die Ärztin Frau Dr. Schultens-Kaltheuner in ihrem Fazit genau dieses Phänomen, dass das Unterstützen und Weiterhelfen am besten gelingt, wenn aus eigener Erfahrung gesprochen werden kann.

Als Dozentin für Hörschädigung und Logopädin am CI-Rehabilitationszentrum Tübingen kann auch ich nur im Ansatz verstehen was es bedeutet, mit einer Hörbeeinträchtigung zu leben. Doch durch intensive, sehr berührende Gespräche und den beruflich bedingten Kontakt zu vielen, ganz besonderen Menschen mit Hörbeeinträchtigung, kann ich mich einfühlen.

Den ganzen Tag, zu jeder Zeit und in jeder Situation voll konzentriert und angespannt zu sein, dazu pausenlos wechselnde akustische Hörbedingungen zu erfahren, ergeben ein komplexes Konstrukt, das für eine andere Person kaum erklärbar oder nachzuvollziehen scheint.

 

Das subjektive Empfinden,

die zur Verfügung stehenden Ressourcen,

aber auch der Grad der Hörbeeinträchtigung,

spielen in der Alltagsbewältigung eine entscheidende Rolle.

 

Aufgrund dieser Folgerungen ist es meiner Meinung nach entscheidend, dass Betroffene einen offenen Umgang mit der Hörschädigung finden können;  zum einen um anderen damit helfen zu können, zum anderen aber, sich selbst das Leben dadurch erheblich zu erleichtern.

Eine aufgeklärte Gesellschaft, die sich gegenseitig stützen und unterstützen kann, ist für alle Krankheiten dieser Welt von großem Wert.

Hierbei denke ich nicht nur an die Früherkennung, Beratung zu hilfreichen Medikamenten oder Hilfsmitteln, Selbsthilfegruppen, vielmehr an eine Form der Kommunikation und einen offenen Umgang im Alltag, einem tiefen Verständnis füreinander ohne Vorurteile.

Gebe Deine Kenntnisse, dein Fachwissen weiter und räume die Vorurteile zum Thema Hören auf:

  • Hören hat primär nichts mit dem Alter zu tun, rund die Hälfte aller Hörgeschädigten sind berufstätig oder im Kinder-, Jugendalter
  • Ein Hörgerät oder Cochlea-Implantat ermöglichen nicht das Hören eines gut Hörenden (bei einer Seheinschränkung hingegen ermöglicht die Brille gutes Sehen)
  • Schlechtes Hören hat nichts mit der Intelligenz zu tun
  • Nicht die LAUTSTÄRKE sondern eine angemessene Sprechgeschwindigkeit und eine deutliche Artikulation sind zum Verstehen entscheidend

In meiner Arbeit erlebe ich mehrfach die einhergehende psychische Komponente einer Hörschädigung, geprägt durch wenig Rücksicht und Verständnis durch das Umfeld, dem Gefühl ausgeschlossen zu sein, belächelt und für beschränkt gehalten zur werden.

Dies zu durchbrechen, gelingt nur aus eigener Kraft.

Mit diesem Beitrag möchte ich allen, die es wahrhaftig verstehen können, da sie es selbst erleben,

Mut zusprechen

Meine Achtung aussprechen,

Meine „Glückspyramide“ vorstellen, welche aus der intensiven Arbeit mit Hörgeschädigten, vorwiegend CI-Trägern, entstanden ist. Immer wieder werde ich mit „Sternstunden“ beschenkt, Therapieeinheiten die vielmehr sind als das.

Gemeinsame Stunden auf Augenhöhe, in denen zwei Experten Wertvolles entdecken.

 

Glückspyramide:

 

Werde zum Hörexperten, denn niemand kennt dein Hören so gut wie du

Sei nicht nur rücksichtsvoll mit anderen, sondern auch mit dir selbst

Beschäftige dich mehr mit Lösungswegen und Möglichkeiten

Lenke deinen Blick ab vom Hören, mache Platz für anderes

Vergleiche dich nicht mit anderen, aber tausche dich aus

Konzentriere dich auf die Menschen die dir gut tun

Gewinne Sicherheit und Vertrauen in dein Hören

Versuche deine Art der Entspannung zu finden

Finde was sinnvoll und stärkend für dich ist

Sei selbstwirksam, nicht fremdbestimmt

Fordere ein was für dich wichtig ist

Und sei nicht zu bescheiden

Kommuniziere offen

Vermeide Stress

..

.

Eine nützliche Veränderung bewirken zu können lag mir schon am Herzen, bevor ich die
therapeutische Laufbahn und das systemische Coaching für mich entdeckte. In diesem Sinne hoffe ich, dass ein Funken zu DIR überspringt.