Radfahren ohne Gleichgewicht? Kein Problem mit dem EC-Rider :)

Gleichgewicht

Nur noch ein Gleichgewichtsorgan und trotz Schwindel täglich 40 km mit dem Fahrrad pendeln? 

Mit zwei Rädern fiel ich im wahrsten Sinne des Wortes ordentlich auf die Nase 🙂

Was tun, um sich mit einseitigem Vestibularapparat nicht unterkriegen zu lassen? Drei Räder! Aber bitte kein Opa-Rad…. Zum Glück habe ich dafür eine klasse Lösung gefunden, nämlich Trikes.

Nun der nächste Evolutionsschritt: nicht nur verkehrs- sondern auch witterungssicher das ganze Jahr unterwegs sein und dafür die Vorteile des Trikes optimal nutzen? Ein Velomobil!

Seit über einem Jahr bin ich nun mit meinen selbstgebauten EC-Ridern täglich am Pendeln und sehr zufrieden damit. So komme ich regelmäßig im Alltag zu meinem geliebten Sport und kann das gut mit Beruf und meinen vielen Kindern vereinbaren 🙂

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Was ich dir damit sagen möchte ist das Folgende:

„Wenn eine Tür im Leben zugeht, geht auch meist eine andere auf!“ 😉

In diesem Sinne, sportliche Grüße!

 

 

 

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Trike – Freiheit auf drei Rädern

Gleichgewicht

Der Frühling ist da, die warme Jahreszeit beginnt (zumindest theoretisch) und die Radwege füllen sich. Zeit für mich, das Thema Radfahren wieder aufzugreifen.

Im letzten Jahr habe ich bereits einen Beitrag über folgenden Zusammenhang geschrieben:

Radfahren + Innenohr – Gleichgewichtsorgan = keine gute Idee

Aufs Radfahren zu verzichten ist für mich keine Option, weil ich eine sportliche Alternative zu Auto, öffentliche Verkehrsmittel und meinen Füßen möchte. Auf zwei Rädern zu fahren (mit dem nicht mehr soo geringen Restrisiko eines Sturzes) ist ebenfalls nicht zufriedenstellend. Also habe ich mir eine Lösung gesucht und eine Leidenschaft gefunden, die ich dir gerne als Anregung vorstelle 🙂

Was tun, wenn es auf zwei Rädern an Balance mangelt: drei Räder. Uff, drei Räder haben doch kleine Kinder und Rentner, oder gibt es da auch eine dynamische und attraktive Variante? Ja, die gibt es zum Glück, auch wenn man sie bisher noch recht selten zu Gesicht bekommt 😀 Eine nicht mal so kleine Anzahl an Herstellern hat sich genau auf solche „Trikes“ spezialisiert. Hier ein Beispiel (http://kmxkarts.de/uploads/bildergalerien/187-big.jpg)

187-big

Trikes gibt es für alle Ansprüche analog wie bei den konventionellen Fahrrädern, d.h. für die Straße, Touren, Gelände, als Pedelec (Elektromotor bis 25 km/h; zulassungsfrei) und als ebike (Elektromotor bis 45 km/h; versicherungspflichtig) etc. Gängige Hersteller sind z.B. KMX, HP Velotechnik, AnthroTech, Steintrikes, Icletta etc.

Gesagt, getan… ich habe mir eine KMX Cobra (als ein, wie ich finde, sehr gutes Preis-/Leistungsmodell) nach längerem Geld zusammenkratzen und einer Probefahrt gegönnt. Was für ein herrliches Gefühl, wieder durchs Treten voranzukommen. Natürlich ist das Fahrempfinden zunächst ein ganz anderes als mit einem konventionellen Rad. Ich liege tief und gemütlich, kann mich nicht mehr in Kurven lehnen aber wahnsinnig gut die Vorderradbremsen einsetzen oder mit dem Heck driften. Bordsteine hochfahren geht nicht mehr so einfach. Aber aaaaaaaaaaaahhh, endlich wieder Wind um die Nase 🙂 Nur im Straßenverkehr ist mir damit nicht wirklich wohl, weil ich so tief liege. Stört mich aber nicht wirklich, da ich ein sehr gutes Radwegenetz vor Ort habe und nicht auf Straßenfahrten angewiesen bin. Die Leute schauen auch recht interessiert, wenn sie mich damit sehen 😉 Das Trike gibt mir das Gefühl von zurückerlangter Freiheit wieder, kombiniert mit einem neuen, spannenden Fahrgefühl!

Zunächst fahre ich damit ca zwei bis drei Mal die Woche zur Arbeit, um im Alltag wieder mehr Sport einzubauen. Die drei Kinder, der Hund und mein Beruf haben mir einfach keine Zeit mehr für Sport gelassen. So komme ich nun wieder wenigstens zu 40 km Radfahren am Tag. Da mein Arbeitgeber Duschen für Radfahrer und Umkleidekabinen bereitstellt, komme ich frisch und fit früh im Büro an.

Doch nach einiger Zeit merke ich, dass ich eigentlich gern noch häufiger mit dem Rad fahren möchte, als ich momentan leisten kann. Irgendwie reicht mir nicht die Motivation und die physische Verfassung (z.B. während einer harten Woche) aus, um auf ein reines Pendeln mit dem Rad umzusteigen. Das muss sich ändern und ich habe es auch. Wie es mir erfolgreich gelingt, dazu bald mehr…..

 

 

 

Fahrradfahren nach dem Verlust eines Gleichgewichtorgans, geht das?

Gleichgewicht

Ich fand mich mit gemischten Gefühlen auf dem Sattel meines guten alten Trekkingrades wieder. „Fahrradfahren nach dem Verlust eines Gleichgewichtorgans, geht das?“ ging mir durch den Kopf.

Nachdem ungefähr 8 Monate nach dem schlagartigen Verlust meines linken Innenohrs durch einen Virus vergangen waren und sich der intensive Schwindel endlich einigermaßen gelegt hatte, fand ich, dass es an der Zeit war, das Fahrradfahren wieder auszuprobieren. Ich wollte wieder einen Schritt näher zurück zum Alltag kommen. Gedacht, getan. Schon fand ich mich auf dem Sattel meines Rades wieder, bereit loszufahren.

Vorsichtig legte ich die ersten Meter zurück. Das fühlte sich eigentlich erstaunlich gut an! Leichter Schwindel, aber gute Balance. Nach einigen hin und herfahren auf dem Fußweg setzte ich mich auf der Straße in Bewegung.

So fuhr ich nun also los, in das alte Leben zurück, bis, ja zumindest bis 200m entfernt. Denn dort fuhr plötzlich ein Auto aus einer Parklücke. Reflexartig drehte ich meinen Kopf zur linken Seite, um die Situation einzuschätzen. Doch statt die Situation zu erfassen, riss durch die schlagartige Kopfdrehung mein Gleichgewicht ab und meine Wahrnehmung setzte für einen Sekunden-Bruchteil aus. Ich nahm optisch kurz nichts wahr und das Gefühl für Raum war weg. Der Lenker machte einen Schlenker und ich spürte das Gefühl von fallen. „Mist, das war aber auch dämlich schon wieder Radfahren zu wollen“ sind meine Gedanken…..

Ich komme wieder zu mir und befinde mich neben dem Fahrrad. Erstaunlicherweise empfinde ich plötzlich großes Glück, denn ich erkenne, was passiert war: Nachdem ich im normalen Fahren keine Probleme mit dem Gleichgewicht empfunden habe, hat die reflexartige Kopfdrehung auf die linke Seite das Gleichgewicht abreißen lassen. Ich habe wohl einen großen Schlenker mit dem Fahrrad gemacht und habe um 90° die Richtung verloren. Zufällig befand sich genau dort, wo ich von der Straße abgekommen bin die einzigste freie Parklücke weit und breit. Sonst wäre ich wohl voll in die parkenden Autos gerauscht… Mir ist nichts passiert und dem Rad ebenfalls nichts. Glück im Unglück, dennoch hat mich diese Erfahrung ziemlich demotiviert.

Seitdem ich nur noch ein Gleichgewichtsorgan besitze, erfolgt meine Gleichgewichtsermittlung nicht mehr nur „intuitiv“, sondern ich kompensiere den Verlust über die optische Wahrnehmung ist mein Eindruck. Dadurch ist mir im Alltag ein gutes Gleichgewicht möglich, sodass ich sogar wieder (nicht so gut wie früher aber immerhin) auf der Slackline laufen kann. Radfahren ist somit auch möglich, mit folgender Einschränkung: Sobald ich schnell meinen Kopf schlagartig drehe, reißt diese optische Unterstützung ab. Dadurch ist kurzzeitig mein Gleichgewicht gestört. Beim Laufen reicht diese Störung zum Glück bisher nur maximal für ein kurzes Torkeln. Beim Autofahren empfinde ich keinerlei Beeinträchtigung, währenddessen ich beim Klettern und in den Bergen aufpassen muss.

Kopfdrehreflexe lassen sich im normalen Straßenverkehr nicht vermeiden, daher habe ich für mich schwermütig beschlossen, das Fahrradfahren auf zwei Rädern sein zu lassen. In 95 % der Fälle klappt Radfahren bestimmt, aber die nächste reflexartige Kopfdrehsituation wird mit Sicherheit kommen. Dieses Restrisiko, vor allem im dichten Großstadtverkehr möchte ich für mich und andere nicht eingehen. Mir ist da auch eine gute Lösung eingefallen, wie ich dennoch das Radfahren sicher ausleben kann, dazu mehr im nächsten Beitrag…