Veröffentlicht! „Einseitige Taubheit“ Buch jetzt erhältlich

Buch Einseitige Taubheit, Willkommen

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Geschafft! Mit Stolz verkünde ich, dass das Buch für alle Monos, Angehörige und Interessierte ab sofort

  1. hier online über meinen Verlag oder Amazon etc. oder
  2. im Buchladen unter ISBN Nummer 978-3-7502-4951-6 erhältlich ist!

 

Zweieinhalb Jahre der kreativen Arbeit sind seit dem Startschuss vergangen. Den Aufwand des Schrittes vom Blog zum Buch hatte ich zunächst hoffnungslos unterschätzt 🙂 Herausgekommen ist der autobiografische Ratgeber „Einseitige Taubheit – Das Leben als Mono mit Cochlea Implantat“ auf rund 150 Seiten Sachbuchformat.

In diesem Buch schreibe ich rund um das Leben mit einseitiger Taubheit und deren Folgen. Von meinem plötzlichen Wandel von Stereo auf Mono im Alter von 27 Jahren, über die Rehabilitation bis hin zu einer neuen akustischen Wahrnehmung mit Cochlea Implantat (CI) schildere ich humorvoll und informativ meine persönlichen Erfahrungswerte und praktischen Tipps. Hier kannst du auch einen Blick ins Buch und auf das Inhaltsverzeichnis werfen.

Zum Abschluss möchte ich mich bei allen bedanken, die mich immer wieder motiviert haben, durchzuhalten und weiter zu machen. Vor allem bedanke ich mich bei meiner Frau und meinen vier Kindern, die mit dem Verzicht auf gemeinsame Familienzeit das Projekt ermöglicht haben 😉

Falls du das Buch kaufen und lesen solltest freue ich mich sehr, wenn du eine Rezension als Feedback hinterlässt.

Gerne kannst du auch diesen Beitrag kommentieren, auf Facebook abonnieren oder ein „Gefällt mir“ hinterlassen.

Vielen Dank und einohrige Grüße 🙂

Alexander

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Wie bekomme ich einen neuen Sprachprozessor?

CI - Alltag mit dem Sprachprozessor, CI - Technik

Ich feiere gerade Hörgeburtstag bei meinem letzten Reha-Aufenthalt. Mein CI-Höralter beträgt nun drei Jahre 🙂 Ich nutze die Gelegenheit, um Fragen zur Zukunft meines Lebens mit elektronischem Ohr zu stellen. Da der Hersteller meines Cochlea Implantats eine neue Prozessorgeneration auf den Markt gebracht hat, interessiert mich: Was sind die Voraussetzungen, um als CI-Träger einen neuen Prozessor zu erhalten? (abgesehen von Verlust/Beschädigung)

Als Daumenregel (ohne Gewähr) gilt:

  1. Der bisherige Sprachprozessor sollte älter als 6 Jahre sein
  2. Ein neues Produkt mit Mehrwert für die Gesundheit des Patienten liegt vor
  3. Der Mehrwert für den Patienten kann der Krankenkasse gegenüber nachgewiesen werden

Die Beantragung eines neuen Sprachprozessors kann dann so ablaufen:

Ich als CI Träger melde Interesse beim betreuenden Audiologen an einem neuen Prozessor an und erhalte einen Einstellungstermin. Ein Hörtest mit dem bisherigen Sprachprozessor wird durchgeführt. Der neue Sprachprozessor wird mir als Leihgerät übergeben und die Einstellungen individuell angepasst. Nach ein paar Wochen des Einhörens wird erneut ein Hörtest, diesmal mit dem neuen Sprachprozessor durchgeführt. Die Testergebnisse werden an die Krankenkasse mit einem Antrag geschickt, wenn diese mit der neuen Hardwaregeneration besser ausfallen. Während der Bearbeitungszeit erhalte ich dann meinen alten Sprachprozessor zurück. Wenn alles gut läuft, bekommt man dann einen neuen Sprachprozessor von der Krankenkasse genehmigt 🙂 Für mich heißt das also noch mindestens drei Jahre Warten :/

Hatte heute mal den neuen Sprachprozessor Nucleus 7 (re) von Cochlear in der Hand und habe ein paar Vergleichsbilder mit meinem Nucleus 6 (li) für dich aufgenommen.

Wenn dir der Beitrag gefallen hat, dann freue ich mich, wenn du einen Daumen nach oben da lässt!

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FAQ: Welche Klinik für Cochlea Implantat Operation als Mono?

FAQ

Ich möchte ein Cochlea Implantat (CI). Wo soll ich mich operieren lassen?

In Deutschland gibt es inzwischen sehr viele Kliniken, die diese Operation anbieten.

Ich als Patient habe die Auswahl, mich zwischen einer Klinik in der Nähe und/oder für ein großes spezialisiertes Zentrum anzumelden. (Umfrage mit Ergebnis dazu hier)

Schritt 1: Voruntersuchung => medizinische Indikation

Schritt 2: Genehmigung durch Krankenkasse beantragen => Kostenübernahme

Schritt 3: Operation

Hier Beispiele:

In der „Mono Mach Mit Umfrage“ vom 03/2017 haben die einseitig Ertaubten folgende Krankenhäuser als Operationsort angegeben.

OP_Ort

Lifehack #Stereo – endlich wieder Stereo hören für SSD CI Träger!

CI - Alltag mit dem Sprachprozessor, CI - Technik

Dieser Beitrag ist für mich wirklich ganz besonders und ich bin ganz aufgeregt das Folgende mit dir zu teilen 🙂 Dank dieses technischen Lifehacks (Grüße an Einohr Lupo, der die Grundidee dazu geliefert hat!) ist ein stereonahes Empfinden für mich endlich wieder erlebbar!  Wie das geht, beschreibe ich dir jetzt:

Einseitige Taubheit = Mono

Einseitige Taubheit + Cochlea Implantat = Mono-Mono

Einseitige Taubheit + MiniMikrofon + Y-Stecker + Kopfhörer = Stereo *freakout*

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  1. Die stereofähige Audioquelle mit dem y-Stecker verbinden (hier Smartphone)
  2. Das MiniMic für Wireless-Soundübertragung mit Y-Stecker verbinden. Ich habe den Stecker nur halb eingesteckt, damit nur die linken Soundgeräusche übertragen werden (bin links taub). Das Minimicrophone habe ich kostenlos von Cochlear vor ca 1 Jahr erhalten, als ich Cochlear Family beigetreten bin. Andere Hersteller sollten ähnlich Soundübertragungen bieten (zur Not sollte es auch mit Kabel gehen, elektrische Trennung laut Hersteller beachten).
  3. Das CI mit Minimicrophone verbinden => erstes Ohr ist online
  4. In-Ear Kopfhörer mit Y-Stecker verbinden und die richtige Seite in verbleibendes Ohr einstöpseln => zweites Ohr ist bereit
  5. Die Lautstärke des CI-Ohres z.B. über Minimicrophone-Tasten dem gesunden Ohr anpassen (Feintuning). Hierbei kann man einen  einfachen Soundtest durchführen.

Ist das Lautstärkeempfinden einigermaßen abgeglichen und der Stereo-Sound funktioniert, kann man sich in das neue Sounderlebnis stürzen. Wie so oft empfinde ich das nicht als ein reines Konsumieren, vielmehr muss ich mich an den neuen Höreindruck gewöhnen, ihn ein Stück weit erlernen. Ich denke, wenn du selbst ein Cochlea Implantat trägst, dann kennst du ja bestens das Gefühl des „Einhörens“.

Hier einige gelungene Stereo-Beispiele aus dem Netz:

Ab auf den Friseurstuhl und los gehts mit dem Akustischen Haarschnitt 😀

Oder doch lieber mehr Action und hinein ins Gefecht? Geballere ist nicht so anspruchsvoll zu verstehen wie Sprache  🙂

Hier eine gut gemachte Sammlung an Stereo Effekten mit wandernden Geräuschen

Zum Abschluss noch etwas Stereo-Musik mit schönen perkussiven Effekten!

Falls dir dieser Beitrag gefällt oder du ihn nützlich findest, dann bitte teilen! Nur so können viele Leute davon erfahren.

Ich hoffe, du kannst diesen Lifehack ebenfalls ausprobieren und bist genauso begeistert wie ich! Falls du es schaffst oder nicht schaffst, freut sich die Mono Community über ein Kommentar unterhalb des Artikels über deine Erlebnisse.

Erster Single Unit Prozessor Kanso™ von Cochlear

CI - Technik

Es ist soweit, der erste Single Unit Prozessor von Cochlear ist auf dem Markt!

Das Grundkonzept eines Single Unit Prozessors in Form des Rondo© von Medel hat mir im Vorfeld meiner CI OP (2015) sehr gut gefallen. Er ist nicht zweiteilig (Spule+Prozessor), sondern einteilig aufgebaut. Von diesem Grundkonzept hatte ich mir weitere Entwicklungen im Artikel CI Vergleich erhofft. Tatatataaaaa, Cochlear ist gerade dabei, den Kanso™ zu releasen. Hier ist das Benutzerhandbuch vom Hersteller.

Die wichtigsten technischen Kriterien daraus aus meiner Sicht hier kompakt im Vergleich zum Rondo©:

Rondo© (Medel):

  • 18,5 g (mit Batterien)
  • 3 Batterien
  • Breite 11,8 mm
  • keine Einstellknöpfe
  • ein Mikrofon
  • kein Wireless

Kanso™ (Cochlear):

  • 13,8 g (mit Batterien)
  • 2 Batterien
  • Höhe11 mm
  • Einstellknöpfe
  • zwei Mikrofone
  • Wireless

=> Der Kanso™ ist leichter, mit mehr Funktionen und einem aktuelleren Prozessor als der Rondo© (der Rondo© ist ja auch nicht mehr der jüngste 🙂 )

Mein Technologie-Fazit: Die Single Units sind weiterhin noch nicht bei einer optimalen Größe angekommen. Eine Folge davon ist, dass das Befestigen rein über den Magnet laut Hersteller zu unsicher ist und eine weitere Halteleine genau wie beim Rondo© erforderlich ist.

Persönliche Meinung: Ich finde es super, dass Cochlear nun auch auf dem Gebiet der Single Unit Prozessoren unterwegs ist. Ich erachte das Konzept weiterhin als zukunftsträchtig, aber leider noch nicht so ausgereift, dass ich persönlich darauf wechseln würde. Es dauert sowieso noch einige Jahre, bis ich einen neuen Sprachprozessor von der Krankenkasse bezahlt bekomme. Wer weiß, was bis dahin entwickelt ist!

Was ist dir lieber? Halteleine im Haar/am Kragen oder einen Sprachprozessor am Ohr?

Mit CI in den Vatikan? Infektionen durch Poolwasser? Was kommt in den Koffer?

CI - Alltag mit dem Sprachprozessor

Zwei erholsame Wochen in der sonnigen Toskana liegen hinter mir und diesmal habe ich die Aquaspule vom Aqua+ Kit nicht wie im letzten Jahr vergessen 😀 

Sonne, Strand, Chlor- und Salzwasser – Urlaub mit CI, geht das?

Im Koffer mit dabei für das Ohr im Urlaub waren:

  • Tupperbox fürs CI zur Aufbewahrung am Strand/Pool (hat sich sehr bewährt)
  • Akkus und Ladegeräte
  • Aqua+ Kit
  • Ersatz Ear Hook

Das wars, mehr habe ich nicht gebraucht und auch nichts vermisst.

Was hat sich im Vergleich zu den Urlauben der letzten beiden Jahren verändert? Erstaunlicherweise einiges!

1) Im ersten Jahr meiner Ertaubung habe ich mir während der Autofahrt teilweise das gesunde Ohr mit einem Ohrstöpsel verschlossen, da mir die Fahrgeräusche und meine Jungs oft zu laut waren und ich mich dadurch überhaupt nicht konzentrieren konnte!  => Dank CI habe ich von dieser Überempfindlichkeit diesmal nichts gemerkt (oder sind die Jungs inzwischen einfach leiser 😉  …)

2) Auch Menschenmassen habe ich nicht mehr gemieden, sondern habe mich zB in Rom ins Getümmel gestürzt. img_20160901_123517

3) Die Silikonohrstöpsel zum Schutz vor Infektionen im Meer/Poolwasser habe ich dieses Jahr nicht mehr eingepackt, meine Angst davor ist verflogen (=> Yeah, kein Hypochonder mehr!!!!!)

4) Das Aqua+ Kit fürs CI habe ich nicht außerhalb des Wassers benutzt, da die Audioqualität durch die Silikonhülle schlechter ist und ich den Qualitätsunterschied inzwischen deutlich wahrnehme. => Das Hören mit dem CI ist deutlich besser

Es hat dennoch viel Spaß gemacht, mit dem Aqua+ Kit zu planschen 🙂

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Kleiner Tipp: Bei mir war das Kit bereits Standard in der Erstausrüstung. Für alle, die das CI schon länger von Cochlear haben: Ein Freund von mir hat es nachträglich auf Antrag umsonst von der Kasse als Einohriger bekommen. Einfach mal probieren.

5) Im Meer habe ich das CI nicht verwendet. Der Befestigungsleine bei Wellengang habe ich dann doch nicht vertraut:) Schlimm die Vorstellung, dass der Prozessor im Wert eines Kleinwagens einfach davon schwimmen könnte und ich eine längere Zeit ohne elektrisches Ohr sein müsste *schüttel*

CI in Italien

Ich habe in zwei Wochen viele Menschen, aber kein einziges CI gesehen. Ein italienischer Staff hat mich jedoch auf mein CI angesprochen, dessen Frau und Vater an einseitiger Taubheit leiden. Mit ihm habe ich mich sehr nett unterhalten. Er meinte, dass in Italien ein CI bei einseitiger Taubheit nicht gezahlt wird. Zudem sind Cochlea Implantate im Allgemeinen fast nicht bekannt in Italien. Nach diesem Gespräch habe ich eine sehr große Dankbarkeit gegenüber dem deutschen Krankensystem empfunden, da mein Leben sich sonst ganz anders anhören und somit für mich und auch meine Familie anfühlen würde…..

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Magneto im Hochseilgarten

Als Gelegenheits-Kletterer habe ich mich natürlich sehr gefreut, dass unsere Mobilehome-Terasse direkt an einem Hochseilgarten gelegen ist. Dementsprechend häufig habe ich diesen absolviert mit meinem ältesten Sohn 🙂 Den Sprachprozessor habe ich nicht abgelegt. Jedoch musste ich dadurch sehr aufpassen, nicht mit der Spule am Stahlseil der Sicherung anzudocken 🙂 Ist mir ein paar Mal passiert und den Prozessor hätte es fast abgezogen. Der Sportbügel empfiehlt sich also bei solchen Aktionen, wenn das CI nicht in die Tiefe stürzen soll….

 

Mit CI im Vatikan

Wer von euch schon im Petersdom war, hat sie passiert. Die Sicherheitsschleuse mit Detektoren wie am Flughafen. Den Sprachprozessor habe ich wie üblich am Kopf gelassen und… er hat im Vatikan keinen Alarm ausgelöst 🙂

Nun ist der Urlaub vorbei und der Alltag hat mich wieder. Ich hoffe du hattest ebenfalls eine gute Zeit und dass du den Restsommer noch genießen kannst! Ob mit 0, 1, 1.5 oder 2 Ohren 🙂

 

 

MONO – ein Buch zum Thema „Einseitige Taubheit“

Willkommen

Liebe Mono Communtiy,

der Blog befindet sich nun im zweiten Jahr online mit über 40 Beiträgen und über 160 Followern. Mein Ziel, das Leben mit und die Folgen von „Einseitiger Taubheit“ öffentlich zu thematisieren, möchte ich weiter vorantreiben.

Online ist der Blog inzwischen sehr gut über Google & Co zu finden und die Artikel werden laut Statistik zahlreich gelesen. Doch ich möchte im nächsten Schritt eine weitere Informationsplattform erschließen, damit in Zukunft noch mehr Betroffene Hilfestellung und Zusammenhalt finden und die Öffentlichkeit mehr über Monos sensibilisiert wird.

Ich möchte im nächsten Jahr ein Taschenbuch zum Thema „Mono – Rund um das Leben mit einseitiger Taubheit“ veröffentlichen. Dafür habe ich nun schon einige organisatorische Vorbereitungen getroffen und die Weichen sind gestellt. Dadurch sollen zusätzlich auch Freunde des bedruckten Papiers oder des EBook-Readers erreicht und mit Wissen versorgt werden, wie:

  • Einseitige Taubheit ist keine Seltenheit: Eine vermutlich sechsstellige Zahl an Menschen in Deutschland kann die akustische Umwelt nur in „Mono“ wahrnehmen.
  • Bei weitem nicht taub, doch erst recht nicht „normal“? Ein einseitig ertaubter Mensch fühlt sich meist genauso wenig gesund wie taub. Die Auswirkungen von einseitiger Taubheit sind weitaus umfassender als meist angenommen wird, obwohl „doch noch ein Ohr funktioniert“.
  • Taub sein bedeutet bei Spätertaubten häufig nicht Stille, sondern lauter Tinnitus
  • Ein modernes Wunder? Dank einer bionischen Prothese können taube Menschen wieder Höreindrücke erlernen

Der Stil des Buches wird ein lebendiger Ratgeber. Ich schildere meine persönlichen Erlebnisse und Eindrücke in Erzählform ähnlich wie im Blog (nur etwas weniger informell 😉 ). Zwischendurch ergänze ich den Text durch übersichtliche Grafiken in Form eines roten Fadens, Aufnahmen aus meinem Alltag und anschaulichen Diagrammen. Anhand meiner persönlichen Geschichte möchte ich anderen Betroffenen Mut machen und Wege aufzeigen.

Neben der Themen, die bereits im Blog auftauchen, möchte ich zu neuen Bereichen Kapitel verfassen. Zum Beispiel ist das Themenfeld psychologische Belastungen, Auswirkungen und Auswege extrem bedeutend bei einseitiger Ertaubung!!!!! Leider wird es generell sehr häufig als gesellschaftliches Tabu behandelt und ignoriert. Ich selbst war bisher nicht frei von dieser Hemmschwelle, weshalb ich das Thema bisher nicht angeschrieben habe. Das wird sich im Buch ändern.

Was ist deine Meinung zu einem Mono-Taschenbuch?

Einseitige Taubheit, Einseitiger Hörverlust, Cochlea Implantat, Tinnitus, Single Sided Deafness, Erfahrungsberichte, Operation, MONO

www.Einseitige-Taubheit.de

Willkommen

Hallo liebe Mono-Community!

Unsere Website ist nun noch einfacher erreichbar:

www.Einseitige-Taubheit.de

www.EinseitigeTaubheit.de

Oder, falls es dir lieber ist, natürlich weiterhin wie bisher:

EinseitigeTaubheit.wordpress.com

www.facebook.com/EinseitigeTaubheit

Ich wünsche dir einen sonnigen Sommer! Für alle die mit CI ab in den Urlaub oder ins kühle Nass gehen, hier ein Hinweis auf einen Beitrag aus dem letzten Jahr:

Sonne, Strand, Chlor- und Salzwasser – Urlaub mit CI, geht das?

 

Richtig gut Hören, alles nur Einstellungssache?

CI - Erstanpassung und Reha

Über ein Jahr ist nun mein elektrisches Ohr aktiv und ich bin nun zum 6. Mal auf Reha im ICF Freiburg. Fühle mich wie ein alter Hase hier inzwischen 🙂  Bei jedem Aufenthalt werden meine Einstellungen neu angepasst und überarbeitet. Von Natur aus probiere ich gerne viel herum, damit ich ein Gefühl dafür bekomme, was gut und was weniger gut ist. So auch beim Hören. Mein Techniker sagt, wir haben nun so ziemlich alles durchprobiert 😀 Im Folgenden schildere ich dir einmal kurz und kompakt, welche Erfahrungen ich mit welchen Einstellungen so grob gemacht habe und welche Tipps ich aus meinem vielen Versuchen geben kann.

Aber eines möchte und muss ich dir noch sagen, bevor ich starte: Die Einstellungen sind immer stark subjektiv und von Mensch zu Mensch wirken sie unterschiedlich. Leider gibt es nicht die allgemeingültige Lösung, sondern es ist ein stetiger, individueller Prozess der Anpassung. Daher am besten einfach nicht so viele Gedanken machen. Genau deshalb gibt es ja die erfahrenen Techniker, die einen Schritt für Schritt unterstützen zum Finden der richtigen Einstellungen.

Zunächst auszugsweise ein grober Überblick über die Qual der Wahl (habe ein CI von Cochlear, weiß nicht wie das einstellungsmäßig bei anderen Herstellern aussieht).

Frequenz:

Normalerweise steigt man mit einer niedrigen Frequenz ein, um den Hörnerv nicht zu überlasten. Dass das schnell gehen kann ist mir ja auch hier passiert.

Ich hatte die Hoffnung, dass mit hohen Frequenzen vielleicht die Qualität besser wird. Ansatzweise habe ich das auch so empfunden, jedoch ging das Verstehen der Sprache zurück, weil ich einfach zu viel „Information“ auf einmal bekommen habe und sie nicht verwerten konnte glaube ich. Zudem verringert sich die Laufzeit der Batterie/Akkus mit steigender Frequenz. Bin nun bei der Standardeinstellung wieder gelandet, die bei 800 Hz glaube ich liegt (Hatte bis zu 2000 Hz ausprobiert).

Pulsweite:

Die Pulsweite habe ich nicht variiert, da diese z.B. bei Problemen mit einer fehlenden Lautstärke verändert wird (war bei einem Freund so, bei mir nie)

Filter:

Es gibt so viele verschiedene Filter, die zur Unterdrückung von Störgeräuschen (z.B. Wind), oder zum Verstärken von Sprache eingesetzt werden können. Nachdem ich alles mit allem irgendwann mal kombiniert und probiert hatte ist eigentlich mein Fazit, dass ich eigentlich normalerweise keine Filter möchte 🙂 Nur in lauter Umgebung, zB in Menschenansammlungen verwende ich ein Fokusprogramm, das sehr hilfreich für mich ist.

Anzahl gleichzeitig aktiver Elektroden:

Als ich erfahren habe, dass man die Anzahl gleichzeitig aktiver Elektroden erhöhen kann, wollte ich dies natürlich gleich ausprobieren. Denn mehr Signale ergibt doch eine höhere Auflösung oder etwa nicht? Mööööp, war leider nicht so bei mir. Bin wieder von 10 auf 8 Elektroden gewechselt, da auch hier weniger mehr ist 🙂

Lautstärke:

Am Anfang gilt die Devise: Weniger ist mehr! Bloß nicht übertreiben, das kann schnell nach hinten losgehen. Nach einem Jahr hat sich das Blatt eher gewendet bei mir. Bei meiner letzten Anpassung ist mir ganz bewusst aufgefallen, dass ich im Alltag das CI „nur“ im Hintergrund blubbern habe. Ich habe es folglich lauter gestellt, um mehr das CI ins Bewusstsein zu rücken und es gleichwertiger zum gesunden Ohr in der Wahrnehmung werden zu lassen. Die eigene Stimme in Roboterform hat mich sogleich gegrüßt, wenn ich etwas sagte. Dieses elektrische „Echo“ ist zunächst immer etwas ungewohnt, verschwindet aber wieder recht schnell. Der Tinnitus wurde auch nicht stärker (häufig ein Warnzeichen, wenn man es akustisch übertreibt). Durch die neue Lautstärke wurde mein Hörergebnis besser und ich fühlte mich ausbalancierter und nahm mehr Details übers CI ergänzend wahr.

War das schon alles?

Nein natürlich nicht. Ich habe lernen müssen, dass es viel wesentlicher ist, sich auf sein Gefühl zu verlassen. Nach jeder neuen Einstellung geht es mir immer so:

„Es ist anders, aber ist es auch besser?“

Diese Frage ist meist nur schwer zu beantworten, denn die Einstellung muss man immer erst einmal über längere Zeit wirken lassen, damit man sie wirklich fundiert beurteilen kann.

Als Ingenieur habe ich naturgemäß sehr viel über Ratio versucht zu entscheiden 😉 Der Erfolg war leider irgendwie nur mäßig und ich habe ein paar Mal einen Griff ins Klo gelandet. Viel wichtiger ist es, denke ich inzwischen, auf das eigene Gefühl in dieser Sache zu hören. Z.B. werden die Impedanzen der Elektroden jedes Mal bei der Reha gemessen und anschließend für jede einzelne das Signal angepasst. Danach folgt die subjektive Anpassung jeder einzelnen Elektrode im Lautstärkenvergleich mit einer anderen. Durch diesen zweiten, subjektiven Anpassungsschritt wurde das Hören gefühlt häufig deutlich besser bei mir.

Fazit nach viel, viel probieren und verändern der Einstellungen:

  • Probieren ist wichtig und gut aber:
  • Die Standardeinstellungen sind nicht ohne Grund gewählt
  • Zu viel Wechsel kann den Lernprozess auch verlangsamen
  • Mehr Bauch, weniger Kopf 🙂

Wie ist das bei euch? Welche Erfahrungen haben die alten Einohrhasen (schlechtes Wortspiel…) von euch mit den Einstellungen gemacht? Was hat euch geholfen?

Die Auswertung zum Verlauf meiner Testergebnisse über die bisherigen sechs Rehas im ersten Jahr elektrisches Hören folgen….

 

Trike – Freiheit auf drei Rädern

Gleichgewicht

Der Frühling ist da, die warme Jahreszeit beginnt (zumindest theoretisch) und die Radwege füllen sich. Zeit für mich, das Thema Radfahren wieder aufzugreifen.

Im letzten Jahr habe ich bereits einen Beitrag über folgenden Zusammenhang geschrieben:

Radfahren + Innenohr – Gleichgewichtsorgan = keine gute Idee

Aufs Radfahren zu verzichten ist für mich keine Option, weil ich eine sportliche Alternative zu Auto, öffentliche Verkehrsmittel und meinen Füßen möchte. Auf zwei Rädern zu fahren (mit dem nicht mehr soo geringen Restrisiko eines Sturzes) ist ebenfalls nicht zufriedenstellend. Also habe ich mir eine Lösung gesucht und eine Leidenschaft gefunden, die ich dir gerne als Anregung vorstelle 🙂

Was tun, wenn es auf zwei Rädern an Balance mangelt: drei Räder. Uff, drei Räder haben doch kleine Kinder und Rentner, oder gibt es da auch eine dynamische und attraktive Variante? Ja, die gibt es zum Glück, auch wenn man sie bisher noch recht selten zu Gesicht bekommt 😀 Eine nicht mal so kleine Anzahl an Herstellern hat sich genau auf solche „Trikes“ spezialisiert. Hier ein Beispiel (http://kmxkarts.de/uploads/bildergalerien/187-big.jpg)

187-big

Trikes gibt es für alle Ansprüche analog wie bei den konventionellen Fahrrädern, d.h. für die Straße, Touren, Gelände, als Pedelec (Elektromotor bis 25 km/h; zulassungsfrei) und als ebike (Elektromotor bis 45 km/h; versicherungspflichtig) etc. Gängige Hersteller sind z.B. KMX, HP Velotechnik, AnthroTech, Steintrikes, Icletta etc.

Gesagt, getan… ich habe mir eine KMX Cobra (als ein, wie ich finde, sehr gutes Preis-/Leistungsmodell) nach längerem Geld zusammenkratzen und einer Probefahrt gegönnt. Was für ein herrliches Gefühl, wieder durchs Treten voranzukommen. Natürlich ist das Fahrempfinden zunächst ein ganz anderes als mit einem konventionellen Rad. Ich liege tief und gemütlich, kann mich nicht mehr in Kurven lehnen aber wahnsinnig gut die Vorderradbremsen einsetzen oder mit dem Heck driften. Bordsteine hochfahren geht nicht mehr so einfach. Aber aaaaaaaaaaaahhh, endlich wieder Wind um die Nase 🙂 Nur im Straßenverkehr ist mir damit nicht wirklich wohl, weil ich so tief liege. Stört mich aber nicht wirklich, da ich ein sehr gutes Radwegenetz vor Ort habe und nicht auf Straßenfahrten angewiesen bin. Die Leute schauen auch recht interessiert, wenn sie mich damit sehen 😉 Das Trike gibt mir das Gefühl von zurückerlangter Freiheit wieder, kombiniert mit einem neuen, spannenden Fahrgefühl!

Zunächst fahre ich damit ca zwei bis drei Mal die Woche zur Arbeit, um im Alltag wieder mehr Sport einzubauen. Die drei Kinder, der Hund und mein Beruf haben mir einfach keine Zeit mehr für Sport gelassen. So komme ich nun wieder wenigstens zu 40 km Radfahren am Tag. Da mein Arbeitgeber Duschen für Radfahrer und Umkleidekabinen bereitstellt, komme ich frisch und fit früh im Büro an.

Doch nach einiger Zeit merke ich, dass ich eigentlich gern noch häufiger mit dem Rad fahren möchte, als ich momentan leisten kann. Irgendwie reicht mir nicht die Motivation und die physische Verfassung (z.B. während einer harten Woche) aus, um auf ein reines Pendeln mit dem Rad umzusteigen. Das muss sich ändern und ich habe es auch. Wie es mir erfolgreich gelingt, dazu bald mehr…..