Sonne, Strand, Chlor- und Salzwasser – Urlaub mit CI, geht das?

CI - Alltag mit dem Sprachprozessor

Intensive Sonnenstrahlung, 35°C im Schatten, breiter Strand mit groben Sand, Chlorwasser im Pool, Salzwasser im Meer. Der ultimative Härtetest für das High-Tech Gerät des CI Sprachprozessors von Cochlear.

Endlich ist es soweit! Der Sommerurlaub steht vor der Tür! Nachdem die Generalprobe mit dem Aqua+ Kit geglückt war steht dem Südfrankreichaufenthalt mit 1,5 Ohren nichts mehr im Weg, oder doch…?

Sorgfältig habe ich in meinen Koffer das CI Zubehör eingepackt. Auf mein elektrisches Ohr und der damit verbundenen Lebensqualität will ich im Urlaub nicht verzichten! Neben den Akkus, der Trockenbox und dem Aqua+ Kit habe ich noch Verschleißteile wie z.B. Earhooks und Spulenkabel eingepackt.

Nach einer längeren Autofahrt ohne Klimaanlage kommen wir gebruzelt an unserem Ziel Argelès sur Mer an der spanischen Grenze an. Wir haben uns für Campingurlaub mit den Kids entschieden. Nach dem Check-In ist erst einmal eine Abkühlung im Pool angesagt. Mit Freude packe ich meine Cochlear-Kiste aus, um auf das Aqua+ Kit umzurüsten. Wie das wohl herrlichen klingen mag, wenn ich gleich mit einem Sprung ins kühle Nass starten werde ?! 🙂 Zuerst lege ich die Silikonschutzhülle an. Danach kommt die Aquaspule….. doch was ist das?! Neeeeeeiiiiinnnnnnn!!! Der Karton dafür ist leer!!!!! Das wars mit dem Traum vom zweiohrigen Wasserspaß für diesen Urlaub. Ich habe doch glatt die Aquaspule zu Hause in meiner zweiten Trockenbox vergessen und nur den leeren Karton mitgenommen. Naja, immerhin habe ich die Schutzhülle dabei, sodass ich den Sprachprozessor zumindest vor Spritzwasser und Sand geschützt halten kann. Die nächsten 15 Tage werde ich permanent die Schutzhülle tragen, mal schauen, wie das wird. Ab geht’s zum Pool, der Ärger über das Vergessen ist schnell verflogen!

Durch die Schutzhülle klingen die Geräusche alle etwas dumpfer ist mein Eindruck. Der integrierte Earhook fühlt sich zunächst komisch an, hat aber keine Probleme bereitet. Optisch ist die milchig weiße Hülle wesentlich auffälliger als mein übliches schwarz des Sprachprozessors.

Jedoch hatte ich nie das Gefühl, dass irgendjemand mich anstarrt. Da ich nun längere Haare besitze, verschwindet meist die Spule darunter. Ich denke, die Spule ist das, was die Leute am meisten optisch irritiert. Hörgeräte, MP3 Player oder Bluetooth-Headsets hinter dem Ohr sind ja nun wirklich nichts Besonderes mehr.

In der Stadt kaufe ich mir einen Hut, damit fühlt es sich gleich noch viel mehr nach Urlaub an 😉 Leider sitzt die Spule genau am Bund des Hutes. Dadurch habe ich die Wahl zwischen einem leicht drückenden Hut oder einem XXL Hut der wackelt. Ich entscheide mich für den Ersten.

Cochlear Implant

Eine Möglichkeit, den Kopf zu bedecken, ohne dass der Sprachprozessor nervt, ist ein Buff (Schlauchtuch). Finde die superpraktisch in allen Lebenslagen 🙂 Vor allem beim Sport stabilisiert ein Buff super die Spule, damit nichts abfällt und sieht noch gut aus.

Buff Cochlear Implantat

Außerdem kann man diesen in vielen Varianten anwenden. Ein richtiger Allrounder.

Am Strand empfinde ich den Sprachprozessor erstmals als etwas nervig. Durch das Wellenrauschen und das Stimmenwirrwarr um mich herum bekomme ich jede Menge „Elektrotinnitus“ ab. Irgendwie kann ich mich mehr auf das Meeresrauschen mit ausgeschaltetem CI einlassen. Zudem probiere ich wie ein Wilder meine Programme durch, was denn nun das Optimum sein kann. Ich entschließe mich, das „Draußen“ Programm zu verwenden, das einen starken Filter für Umgebungsgeräusche eingebaut hat und stelle die Lautstärke auf die geringste Stufe. Somit höre ich noch ein wenig Rauschen auf der tauben Seite zur Tinnitusunterdrückung, aber das gesunde Ohr ist deutlich im Fokus.

Beach Cochlear Implant

Das ist von nun an meine Strandeinstellung 🙂 Ohne Sprachprozessor gehe ich ins Meer zum Tauchen. Mich interessiert, ob der Druck (bis 10 m Tiefe ja angeblich zulässig) an der Implantatstelle spürbar wird. Da ich mehr ein Badewannentaucher bin schaffe ich es mit Flossen vielleicht gerade einmal auf 5m Tiefe ohne Sauerstoffflasche. Bis dahin kann ich jedoch keine Beeinträchtigung spüren, nur das klare Wasser begeistert mich 😉

Mit auf dem Urlaubsprogramm ist eine kleine Kraxeltour mit den Kindern. Beim Wandern gibt das CI mit Schutzhülle mehr reibende Geräusche beim Auf und Ab der Schritte wieder, was etwas nervig ist. Ohne Hülle ist das gefühlt wesentlich besser. Beim Kraxeln hält der Sprachprozessor gut und die Sicherheitsleine dafür wird nie benötigt.

SONY DSC

Das Cochlea Implantat hat mir auch bei Hitze und Sand sehr gute Dienste ohne Probleme erwiesen. Den ultimativen Wassertest konnte ich zwar aufgrund meiner Schusseligkeit nicht durchführen, das hat die Urlaubsfreude jedoch nicht im Geringsten getrübt. Im Vergleich zum letzten einohrigen Sommerurlaub habe ich eine große akustische Bereicherung gespürt.

Das Aqua+ Kit hat übrigens ein einohriger Freund von mir neulich nachträglich von seiner Kasse übernommen bekommen. Also Kopf hoch für alle, die es nicht schon im Start-Set dabei hatten 😉

Ich wünsche euch einen schönen Sommer!

3 Gedanken zu “Sonne, Strand, Chlor- und Salzwasser – Urlaub mit CI, geht das?

Hinterlasse einen Kommentar