Sonne, Strand, Chlor- und Salzwasser – Urlaub mit CI, geht das?

CI - Alltag mit dem Sprachprozessor

Intensive Sonnenstrahlung, 35°C im Schatten, breiter Strand mit groben Sand, Chlorwasser im Pool, Salzwasser im Meer. Der ultimative Härtetest für das High-Tech Gerät des CI Sprachprozessors von Cochlear.

Endlich ist es soweit! Der Sommerurlaub steht vor der Tür! Nachdem die Generalprobe mit dem Aqua+ Kit geglückt war steht dem Südfrankreichaufenthalt mit 1,5 Ohren nichts mehr im Weg, oder doch…?

Sorgfältig habe ich in meinen Koffer das CI Zubehör eingepackt. Auf mein elektrisches Ohr und der damit verbundenen Lebensqualität will ich im Urlaub nicht verzichten! Neben den Akkus, der Trockenbox und dem Aqua+ Kit habe ich noch Verschleißteile wie z.B. Earhooks und Spulenkabel eingepackt.

Nach einer längeren Autofahrt ohne Klimaanlage kommen wir gebruzelt an unserem Ziel Argelès sur Mer an der spanischen Grenze an. Wir haben uns für Campingurlaub mit den Kids entschieden. Nach dem Check-In ist erst einmal eine Abkühlung im Pool angesagt. Mit Freude packe ich meine Cochlear-Kiste aus, um auf das Aqua+ Kit umzurüsten. Wie das wohl herrlichen klingen mag, wenn ich gleich mit einem Sprung ins kühle Nass starten werde ?! 🙂 Zuerst lege ich die Silikonschutzhülle an. Danach kommt die Aquaspule….. doch was ist das?! Neeeeeeiiiiinnnnnnn!!! Der Karton dafür ist leer!!!!! Das wars mit dem Traum vom zweiohrigen Wasserspaß für diesen Urlaub. Ich habe doch glatt die Aquaspule zu Hause in meiner zweiten Trockenbox vergessen und nur den leeren Karton mitgenommen. Naja, immerhin habe ich die Schutzhülle dabei, sodass ich den Sprachprozessor zumindest vor Spritzwasser und Sand geschützt halten kann. Die nächsten 15 Tage werde ich permanent die Schutzhülle tragen, mal schauen, wie das wird. Ab geht’s zum Pool, der Ärger über das Vergessen ist schnell verflogen!

Durch die Schutzhülle klingen die Geräusche alle etwas dumpfer ist mein Eindruck. Der integrierte Earhook fühlt sich zunächst komisch an, hat aber keine Probleme bereitet. Optisch ist die milchig weiße Hülle wesentlich auffälliger als mein übliches schwarz des Sprachprozessors.

Jedoch hatte ich nie das Gefühl, dass irgendjemand mich anstarrt. Da ich nun längere Haare besitze, verschwindet meist die Spule darunter. Ich denke, die Spule ist das, was die Leute am meisten optisch irritiert. Hörgeräte, MP3 Player oder Bluetooth-Headsets hinter dem Ohr sind ja nun wirklich nichts Besonderes mehr.

In der Stadt kaufe ich mir einen Hut, damit fühlt es sich gleich noch viel mehr nach Urlaub an 😉 Leider sitzt die Spule genau am Bund des Hutes. Dadurch habe ich die Wahl zwischen einem leicht drückenden Hut oder einem XXL Hut der wackelt. Ich entscheide mich für den Ersten.

Cochlear Implant

Eine Möglichkeit, den Kopf zu bedecken, ohne dass der Sprachprozessor nervt, ist ein Buff (Schlauchtuch). Finde die superpraktisch in allen Lebenslagen 🙂 Vor allem beim Sport stabilisiert ein Buff super die Spule, damit nichts abfällt und sieht noch gut aus.

Buff Cochlear Implantat

Außerdem kann man diesen in vielen Varianten anwenden. Ein richtiger Allrounder.

Am Strand empfinde ich den Sprachprozessor erstmals als etwas nervig. Durch das Wellenrauschen und das Stimmenwirrwarr um mich herum bekomme ich jede Menge „Elektrotinnitus“ ab. Irgendwie kann ich mich mehr auf das Meeresrauschen mit ausgeschaltetem CI einlassen. Zudem probiere ich wie ein Wilder meine Programme durch, was denn nun das Optimum sein kann. Ich entschließe mich, das „Draußen“ Programm zu verwenden, das einen starken Filter für Umgebungsgeräusche eingebaut hat und stelle die Lautstärke auf die geringste Stufe. Somit höre ich noch ein wenig Rauschen auf der tauben Seite zur Tinnitusunterdrückung, aber das gesunde Ohr ist deutlich im Fokus.

Beach Cochlear Implant

Das ist von nun an meine Strandeinstellung 🙂 Ohne Sprachprozessor gehe ich ins Meer zum Tauchen. Mich interessiert, ob der Druck (bis 10 m Tiefe ja angeblich zulässig) an der Implantatstelle spürbar wird. Da ich mehr ein Badewannentaucher bin schaffe ich es mit Flossen vielleicht gerade einmal auf 5m Tiefe ohne Sauerstoffflasche. Bis dahin kann ich jedoch keine Beeinträchtigung spüren, nur das klare Wasser begeistert mich 😉

Mit auf dem Urlaubsprogramm ist eine kleine Kraxeltour mit den Kindern. Beim Wandern gibt das CI mit Schutzhülle mehr reibende Geräusche beim Auf und Ab der Schritte wieder, was etwas nervig ist. Ohne Hülle ist das gefühlt wesentlich besser. Beim Kraxeln hält der Sprachprozessor gut und die Sicherheitsleine dafür wird nie benötigt.

SONY DSC

Das Cochlea Implantat hat mir auch bei Hitze und Sand sehr gute Dienste ohne Probleme erwiesen. Den ultimativen Wassertest konnte ich zwar aufgrund meiner Schusseligkeit nicht durchführen, das hat die Urlaubsfreude jedoch nicht im Geringsten getrübt. Im Vergleich zum letzten einohrigen Sommerurlaub habe ich eine große akustische Bereicherung gespürt.

Das Aqua+ Kit hat übrigens ein einohriger Freund von mir neulich nachträglich von seiner Kasse übernommen bekommen. Also Kopf hoch für alle, die es nicht schon im Start-Set dabei hatten 😉

Ich wünsche euch einen schönen Sommer!

Zum ersten Mal ins kühle Nass mit dem CI Aqua+ Kit!

CI - Alltag mit dem Sprachprozessor

Sonne, gefühlte 30° C und ein freier Tag. Ab in den Garten und endlich den neuen Pool für die Kinder aufbauen! In die Badehose rein und erst mal schön im Liegestuhl Sonne tanken während die Kinder zufrieden im Wasser planschen. Soweit, so gut. Natürlich nur für 5 Minuten 😀 Und plaaatschhh, schon schlägt der erste Wasserstrahl trotz eines ordentlichen Sicherheitsabstandes auf meinem Bauch auf. Würde mich normal nicht stören, wenn ich nicht diese Kleinigkeit im Wert eines Kleinwagens am Ohr tragen würde, die mit Wasser nicht wirklich kompatibel ist….Höchste Zeit, mein noch unbenutztes Aqua+ Kit von Cochlear auszuprobieren, bevor der nächste Strahl den Sprachprozessor trifft! Denn dieser verträgt kein Wasser!!!

Seit irgendwann in diesem Jahr, glaube ich (wurde im Feb 15 operiert), ist dieses Zubehörset als Standard im Startpaket von Cochlear für alle frisch Implantierten enthalten. Das hat in den Foren bei manchen CI Trägern von Cochlear zu Unmut geführt, die früher nicht in diesen Genuss kamen und nun für dieses Set eine Stange Geld bei Bedarf ausgeben müssen. Ich fürchte das ist der normale Kreislauf der Produktentwicklung, den es schon immer gab und auch immer geben wird. Wenn ich z.B. einen alten Golf fahre würde ich ja auch nicht daran denken, dass eine Klimaanlage von VW nachgerüstet werden soll, weil dieses nun in der Serienausstattung erhalten ist. Dennoch kann ich nachvollziehen, dass der Wunsch nach einer Gratisnachrüstung besteht.

Das Kit für Nucleus 5 und 6 habe ich schon im Zubehörcheck in der Theorie beschrieben. Nachdem ich nun auch die Akkupacks besitze (ZinkLuft Batterien funktionieren logischerweise nicht unter Luftabschluss), steht dem Praxisteil eigentlich nichts mehr im Wege.

Erstmal heißt es für mich die kompakten Inhalte der schicken Hochglanzverpackung aus jeder Menge Kartons befreien.

Aqua+ Kit Cochlear

Den Zusammenbau bekomm ich intuitiv sofort richtig hin. Hier ist eine Anleitung von Cochlear.

Earhook und Spule ab, Silikongehäuse drüberziehen, Luke ordentlich schließen, Wasserspule ordentlich einstecken und Magnet reindrehen, FERTIG. (Montiere keine extra Halteschnur, da ich nur im  Planschbecken und nicht im tiefen Ozean bade 😉 ).

Aqua+ Kit Cochlear

Das erste Anlegen: Puh, fühlt sich anders an, schwerer und nochmal wackliger als der eh schon wackelige Standard Earhook. Aber dafür gibts ja theoretisch extra noch die Zusatzfixierung. So, das erste Signal erreicht das Innere meines Schädels. Hm, klingt erwartungsgemäß anders als üblich. Rauscht ziemlich. Klack, klack, das Programmverstellen am Sprachprozessor funktioniert auch mit Hülle noch, wobei der Silikonring um den Spulenstecker etwas stört. Nun ist das Rauschen weg (vermutlich das Draußen Programm). Die hohen Töne kommen erstaunlich gut durch das Silikon an die Mikros. Die Lautstärke kommt mir deutlich gedämpft vor. Mt einem mulmigen Gefühl nähere ich mich dem Becken. Mir fehlt es noch etwas an Vertrauen an das neue Kit, mt dem man ja sogar laut Hersteller im Salzwasser schnorcheln können soll. Dieses kleine Becken ist die Generalprobe für unseren baldigen Meerurlaub. Möchte am Strand nicht auf mein Gerät verzichten (ob ich das zum Schwimmen dann auflasse sei dahin gestellt, aber für das Liegen auf dem Sand ist es bestimmt sehr vorteilhaft). Ich möchte ja dort entspannen können und dem Meeres- und nicht dem Tinnitusrauschen lauschen. So, Kopf ab unter Wasser! BlubbbBlubbbbBlubbb, auf beiden Seiten höre ich mit Freude das kühle Nass. Bloß für wie lange?! Das Blubbern erlischt schlagartig, doch zum Glück erst nachdem mir die Luft ausgegangen ist und ich den Kopf rausziehe und nicht, weil der SP hinüber ist 🙂

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Test bestanden. Doch damit nicht genug, ich begebe mich schnurstracks in die Dusche. Intuitiv will ich den SP bei Betreten des Bades abnehmen 🙂 Doch ich widerstehe diesem Reflex, drehe die Brause auf und steige ein. Prassel, prasssseelll, prassel. Och ist das schön, seit 1,5 Jahren endlich wieder auf beiden Ohren diese Geräusch zu vernehmen!!!!!!! Ich switche die Programme und die Prasselqualität wird noch besser (vermutlich Musikprogramm?).

Ich denke mit diesen ersten Eindrücken, dass ich die Freuden des Sommers dieses Jahr wohl wieder besser genießen werde und das Aqua+ Kit nicht nur in seiner Verpackungen schlummern wird. Für alle, die das Kit nicht haben und nicht so viel Geld ausgeben wollen, gibt es, glaube ich, noch die günstigere Alternative mit den Plastiktüten von Cochlear. Euch wünsche ich schöne heiße Tage und viel Blubbern auf den Ohren!!!!!

Cochlear Implantat Nucleus 6 – der Zubehörcheck

CI - Vergleich

Seit etwa 5 Wochen habe ich mein Cochlea Implantat verbaut und die ersten Höreindrücke sind wirklich unglaublich toll!!! Als CI habe ich mir das Nucleus 6 des australischen Platzhirschs Cochlear ausgesucht. Der Sprachprozessor ist ein CP910. Meine persönlichen Gedanken zu den Herstellern habe ich bereits in einem großen CI-Check aufgeführt. Medizinisch waren bei meiner OP die etwas steifer ausgeführten Elektroden von Vorteil, da ich eine teilweise verknöcherte Cochlea besitze. Bei der Erstanpassung habe ich zu meiner Überraschung einen unglaublich großen Koffer voll mit Zubehör erhalten.

Cochlear Zubehörkoffer

Da die Beschreibung des Inhalts den Tagesberichtsumfang der Erstanpassung sprengen würde und ich hoch erfreut bin über so viel Sonderausstattung , widme ich hier dem Koffer seinen verdienten Extrabeitrag. Lasst uns doch einmal gemeinsam einen Blick hineinwerfen:

Fernbedienung

Fernbedienung CochlearZur schnellen Einstellung der Optionen des Sprachprozessors habe ich mich für eine etwas größere Fernbedienung mit Display entschieden. Diese macht einen recht schicken und hochwertigen Eindruck. Indem die Sendespule an die Rückseite gehalten wird verbindet sich die Fernbedienung mit dem Prozessor. Identität und Einstellungen werden geschwind ausgetauscht und sind danach auf der FB gespeichert. Bisher habe ich noch nicht allzu viel Schnickschnack freigeschalten. Bei der technischen Anpassung kann die Optionsvielfalt vom Techniker eingestellt werden. Bisher nutze ich regelmäßig die Lautstärkenregelung, die Batterieanzeige (wobei diese nicht wirklich für Zink-Luft-Batterien ausgelegt ist, sondern für Akkus) und das Umswitchen zwischen vier vordefinierten Programmen.

So weiß ich die Dynamik und das fehlende Filtern bei „Musik“ bei Nutzung meines MP3 Players zu schätzen, damit der Klang möglichst unbeschnitten genießbar wird.

Das Programm „Gruppe“ legt einen akustischen Fokus auf Stimmen, die frontal auf den CI Träger treffen. Diese Funktion nutze ich z.B. im Cafe beim Treffen mit einem Freund und der Unterschied im Sprachverständnis ist recht deutlich hörbar.

„Zu Hause“ und „Draußen“ empfinde ich nicht als so sehr akustisch spezialisiert wie die anderen beiden erwähnten Programme. Vielleicht ist mein Gehör auch noch nicht differenziert genug auf der CI Seite. Die Akkuladung halt ca. 3 Tage, wobei ich gestehen muss, dass die Fernbedienung 24 h am Tag bei mir läuft. Nachtabschaltung vergesse ich meist 😉

Ladekabel mit Reiseadapter für Fernbedienung

Cochlear Fernbedienung LadekabelEin Standard Micro-USB Kabel dient zur Aufladung der Fernbedienung. Zum Glück wird hier eine Standardschnittstelle verwendet. Es gibt nichts nervigeres als Spezialkabel aus meiner Sicht! Reiseadapter für viele Netze der Welt sind auch gleich mit dabei.

Trockenbox Breeze (elektrisch) mit Reiseadapter

Trockenbox CochlearDie Trockenbox dient zur Aufbewahrung des CIs über Nacht. Feuchtigkeit und Elektronik sind ja bekanntlich nicht umbedingt beste Freunde. Hinzu kommt, dass der SP und die Spule in der Standardausführung nicht staub- und wasserdicht sind (Ausnahme Aqua+ Zubehör, siehe unten)

Die Box ist recht leise, wobei ich sie mir nicht ins Schlafzimmer stellen würde.

Was etwas nervigt ist, ist die Tatsache, dass ein sogenanntes „Dry-Brik“ benötigt wird. Das ist eine Granulatbox zur Aufnahme der Feuchtigkeit, die ca. alle drei Monate getauscht werden muss. Das Wirkprinzip habe ich somit nicht wirklich verstanden bisher. Ich habe im Keller einen elektrischen Luftentfeuchter, der ähnlich wie ein Kühlschrank mit einem Peltierelement arbeitet. An den Kühlelementen kondensiert die Feuchtigkeit und wird in einen Auffangbehälter abgeschieden, der regelmäßig zu reinigen ist. Alternativ gibts weniger leistungsfähige Granulat- Luftentfeuchter, die eine begrenzte Lebensdauer haben. Irgendwann ist das Granulat mit Feuchtigkeit gesättigt und rien ne va plu. Hier sind scheinbar beide Wirkprinzipien vorhanden, doch wieso?! Ich würde vermuten, dass das Granulat aus Comfortgründen vorhanden ist, um ein regelmäßiges Entleeren eines Wasserspeichers überflüssig zu machen. Doch wo ist dann der Vorteil zur mobilen Trockenbox (siehe unten) ?!

Reiseadapter machen die Box international einsatzfähig.

Der Innenraum ist recht groß ausgeführt, sodass der SP mit Spule ohne Probleme abgelegt werden kann. Eine Entnahme der Batterien ist laut Beipackzettel nicht erforderlich.

Trockenbox mobil (mit Trocknungseinsätzen)

Und wieder eine weitere Trockenbox, die jedoch nur rein mit Granulateinsätzen arbeitet. Nice to have, doch die Funktion kann doch auch von der anderen Box übernommen werden.

Audio Anschlusskabel

Audiokabel Cochlear

Das Kabel dient für den Anschluss von batteriebetriebenen Audiogeräten wie MP3 Player oder Handy an das CI.

Das Kabel kann am SP angestöpselt werden, nachdem man sich

A) Zig Fingernägel beim Öffnen der Verdeckkappe abgebrochen hat, oder

B) das vorhandene Spezialwerkzeug benutzt, oder

C) improvisiert und ein Büroklammer, Schnellhefterklammer etc. auf eigene Gefahr zweckentfremdet

Nur für den Einsatz an akku- bzw- batteriebetriebenen Audiogeräten (wobei mir die zulässige maximale Spannung nicht bekannt ist…)

Audio Anschlusskabeladapter

Dieser Adapter gewährleistet die sichere elektrische Trennung zum Anschluss von netzgebundenen Audiogeräten wie Fernseher oder Stereoanlage über das Audiokabel. Man hat ja nun nen feinen Blitzableiter direkt ins Gehirn installiert, da sollte man „Einschläge“ vermeiden 😉

Ohrenstöpsel zum synchronen Mithören für Zweitperson am CI

Diese Kopfhörer können am Sprachprozessor eingestöpselt werden, damit z.B. Eltern bei ihrem CI Kind mithören könne, ob alles Externe ordnungsgemäß funktioniert.

Ohrbügelersatz (Earhook)

Standard Haltebügelchen zur Fixierung des Prozessors am Ohr. In mir erzeugte der von Anfang an nicht einen ausreichend vertrauenswürdigen Eindruck für meinen aktiven Lebensstil. Ich habe auf den weniger komfortablen Snug Fit Bügel umgestellt, der aber wesentlich besser am Ohr durch Einhaken hält. Wäre ein teurer Spaß, wenn der Prozessor im Einsatz abfällt und danach kaputt ist… Alternativ ist die Verwendung eines Ohrpassstück möglich. Ich will mir aber nichts ins taube Ohr stopfen, auch wenn es nicht tief ist (bin da einfach etwas sensibel seit der Ertaubungsentzündung). Hinzu kommt die Ohrschmalzthematik, die regelmäßigen Reinigungsaufwand am Passstück erforderlich macht (zumindest bei mir). Vom Cros Gerät von Phonak kenne ich eine geschickte Haltelösung für das Mikrofongerät, die ich mir hier vorzugsweise für den CI Alltag wünschen würde. Das Bügelchen wird in der Ohrmuschel eingehakt, ohne den Gehörgang zu verschließen. Zudem ist der Bügel extrem unauffällig durch seine Dimensionen und transparenter Farbe.

Spulenersatzkabel

Spulenkabel Cochlear

Zur Verbindung des SP mit der Spule habe ich als Ersatz ein langes 28 cm Kabel gewählt. Ich möchte eine Bastellösung für den Hemdkragen (ähnlich Freestyle Design Advanced Bionics Neptune) ausprobieren. Hat jemand Erfahrungswerte? Wird auf jeden Fall akustisch eine Herausforderungen, die Mics gut positioniert zu bekommen.

Gürteltasche für Fernbedienung

Wer’s braucht, …..

Mikrofon Filtereinsätze zum Wechseln

Ersatzmagnet

Cochlear MagnetMagnete für die Spule sind in sechs Stärken erhältlich. Ich selbst trage einen Magnet mittlerer Stärke (3) und komme damit bisher gut zurecht. Die magnetische Feldstärke lässt sich neben der Magnetsorte auch über den Luftspalt anpassen. Über eine Drehfunktion an der Spule wird der Luftspalt verändert und die Anziehungskräfte reagieren darauf im quadratischen Zusammenhang (physikalisch bedeutet die theoretische Halbierung des Luftspalts eine Vervierfachung des magnetischen Felds).

ErsatzbatteriefachCochlear Batteriefach

FM-Adapter (kein Radio, sondern für Funkmikrofonanlagen)

Interessant für öffentliche Veranstaltungen/Seminare/Gottesdienste etc. Werde es als SSDler wohl eher nicht benötigen.

Snugfit (Outdoor/Sporthalter)

Diese Halterung nutze ich standardmäßig als Bügel, da er zu meinem aktiven Lebensstil mit viel Sport und Toben mit den Kindern passt.

Sportbügel Cochlear

Leider gibt’s den nicht mehr in transparent, wie bei der Vorgängergeneration…  Bei dauerhaftem Tragen drückt er leider etwas unangenehm.

Snugfit Cochlear

Ich hoffe, mein Ohr gewöhnt sich daran mit der Zeit.

Werkzeug

Cochlear Werkzeug

Die Fingernägel danken diesem kleinen Tool in Stifttarnung. Es dient u.a. zum Öffnen des Batteriefachs und der Abdeckung des Audiokabel-Anschluss

Aqua+ Kit

Aqua Set Cochlear

Als großes Schmankerl hat Cochlear dieses Jahr das Aqua+ Kit als Standardausstattung eingeführt, um z.B. auch am australischen Strand mit CI surfen gehen zu können. Damit holen sie Advanced Bionics auf, die schon etwas länger ein Hardcase zum Schutz des SP vor Wasser beim Schwimmen und Tauchen anbieten. Bisher gab es lediglich eine Art verschließbare Brotzeittüte für SP und Spule, um diese vor dem Ertrinken zu bewahren. Diese gibts in der Wegwerfvariante oder als Mehrwegverpackung. Das Kit macht optisch einen tollen Eindruck, hier wurde wirklich eine nette Verpackung designed.

Aqua Set Cochlear NucleusNeben einer weiteren Aufbewahrungsbox für den SP und die Spule gibt es zwei transparente „Angelschnüre“ mit Clips, die im Haar oder an der Badekleidung als zusätzliche Verliersicherheit angebracht werden können. Die Aquaspule ersetzt die Standardspule bei Wassereinsätzen und das transparente Hardcase schützt den Sprachprozessor.

Cochlear Aqua+ TestDoch Vorsicht: für dessen Betrieb sind Akkus Pflicht, da das Case sowohl wasser- als auch luftdicht ist und somit den Batterien die Puste ausgeht. Die Lebensdauer ist mit ca. 50 Anwendungen (je nach Nutzerverhalten) abgeschätzt.

Aqua+ Cochlear AnleitungEin Tauchen von bis zu drei Metern und maximal zwei Stunden ist laut Verpackung zulässig.

Eine Anwendung in Salz- und Chlorwasser ist möglich.

Aqua+ Cochlear

Zudem ist der Einsatz unter Umständen für die Sauna denkbar (70 °C, 95 % Luftfeuchte exemplarisch auf Anleitung genannt, s.o.).

CI und Sauna werden hier diskutiert.

Das Aqua+ ist optisch recht ansprechend (viel besser als die bisherigen Brotzeittüten) und ich werde es auf jeden Fall Just4fun ausprobieren und euch berichten! Ein wirklich tolles Extra!

Akku Set

Am Ende meines Aufenthalts der Erstanpassung habe ich mir gleich ein Akkuset, bestehend aus zwei großen und zwei kleinen Akkus mit Ladestation bestellt. Meine persönlichen Beweggründe:

1) Die Akkus haben mehr Power und können somit in bestimmten Situationen bessere Hörergebnisse liefern.

2) Voraussetzung für die Verwendung des Aquacase

3) Der Umwelt zu Liebe. Im ICF ist eine kleine Skulptur namens „Drei Jahre hören“ ausgestellt.

Drei Jahre HörenGanz schön viel Sondermüll, der mit Akkus vermieden werden kann. Da nehme ich gerne die privat getragenen Stromkosten zum Laden in Kauf! Die Akkus werden von der Krankenkasse übernommen. Im Gegenzug erhält man zwei Jahre lang keine Batterien mehr gezahlt. Ein fairer Deal finde ich.

4) Wesentlich präzisere Ladungsanzeige über Fernbedienung als mit Zink-Luft-Batterien möglich

Fazit:

Überraschend viel Zubehör bei so einem kleinen Prozessor in der Serienausstattung dabei, für jeden Geschmack etwas! Ich werde wahrscheinlich nicht alles zwingend im Alltag benötigen. Einiges ist jedoch nice2have wie etwa das neue Aqua+ Kit, das wirklich einen sehr guten ersten Eindruck macht.

Was sind eure Erfahrungswerte bei anderen Herstellern? Existieren Unterschiede von der Erstausstattung?

Eine ausführliche Anleitung von Cochlear existiert hier zu den Produkten.

Der Beitrag wird hier diskutiert.

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